Presseberichte Kinohits 2004

Konzertdetails

Parforce-Ritt mit Mickey Maus und 007

Rüsselsheimer Echo vom 13.7.2004

Mickey Maus zupfte sich noch schnell die Handschuhe zurecht, dann konnte der zweite Teil des Konzerts beginnen. Der Cartoon-Star war allerdings nicht alleine beim Konzert des Rüsselsheimer Vocalensemble, das am Samstagabend das Publikum in der Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums begeisterte: Eine ganze Reihe von Filmcharakteren sangen an diesem Abend im Chor. Zum Motto „Kino Songs“ hatten die Sängerinnen und Sänger ihre Vorbilder von der Kinoleinwand in die eigenen Reihen versetzt.
Links von der Bühne blickte Bud Spencer streng ins Publikum, Charlie Chaplin an der Seite. Rechts strahlte Schneewittchen und tanzte Peter Pan. Auf dem Flügel lagen gar einige von Disneys’ 101 Dalmatinern: Von der Kulisse aus Filmplakaten bis zur Dekoration stimmte die Gestaltung an diesem musikalischen Kinoabend. Ein augenzwinkernder Humor sprach aus diesen Gesten, der ebenso wie die Liebe am Spiel mit den großen Leinwand-Epen das zweistündige Konzert prägte.
Seit Januar hatte der Rüsselsheimer Chor für den großen Abend geprobt: Es war das erste Konzert des Vocalensembles ausschließlich mit Stücken aus bekannten Filmen. Thematische Konzerte hatte es schon früher im Programm des von Stefan Speyer geleiteten Chors gegeben, unter anderem zu Themen wie Schlager und Gospel. Trotz der thematischen Bindung an das Lichtspieltheater war dieses „Kino Songs“-Konzert alles andere als streng auf einen Stil ausgerichtet. So vielfältig das cineastische Schaffen ist, so viel Abwechslung bieten auch die Soundtracks. Das machte das Vocalensemble mit einem musikalischen Parforce-Ritt durch die Welt der populären Filmmusik deutlich, der von den Schlagern der UFA-Zeit bis zu Disco-Hits der vergangenen Jahre reichte. Erst nach drei Zugaben und anhaltendem Applaus ließ das Publikum den Chor und seine hervorragende Begleitband „Soulinjected“ (Florian Schlechtriem: Schlagzeug; David Kirchner: Gitarre; Marc Jullien: Bass; Ernst Seitz: Piano) ziehen. Den furiosen Auftakt machte ein Tanz-Hit, der Titelsong aus „Saturday Night Fever“. Elegant und geheimnisvoll ging es beim zweiten Akt des Kino-Abends zu, der 007-Geheimagent James Bond gewidmet war: Zwischen „Goldfinger“, „Live and Let Die“ und anderen Bond-Titeln waren Szenen aus den Spionagefilmen zu sehen.
Weit zurück in die Kino-Geschichte ging das Potpourri fröhlicher UFA-Schlager. Mit sehnsuchtsvollen Stücken wie „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ und Gag-Klassikern wie „Ich wollt’ ich wär ein Huhn“ zeigte der Chor die Bandbreite der Filmmusik dieser Epoche auf.
Ein beschwingter Ausflug in das von Whoopie Goldberg in „Sister Act“ heimgesuchte Kloster gab nach der Pause neues Tempo vor und stimmte auf einen Höhepunkt des Abends ein, der Erwachsene wie Kinder gleichermaßen begeistern musste: Die Hits aus den Trickfilmen der Disney-Studios (101 Dalmatiner, Herkules, Glöckner von Notre Dame, Pocahontas) gehören zu Filmmusiken, die bis heute von allen Generationen gemocht werden.Wer dabei die Titel der älteren Zeichentrick-Machwerke vermisste, dessen Erwartungen wurden mit der zweiten Zugabe erfüllt: Nach dem Titel „Flashdance“ und dem Schmacht-Stück aus „Titanic“ ließ das Vocalensemble noch einmal den Bären los – mit „Versuch’s mal mit Gemütlichkeit“, dem Dschungelbuch-Hit des Bären Baloo.

Kinohits für jeden Geschmack: Vocalensemble Rüsselsheim begeistert

Main-Spitze vom 12.7.2004

Wer beim Stichwort „Chorkonzert“ nur an Oratorien, Kantaten und Choräle denkt, liegt im Falle des „Vocalensemble Rüsselsheim“ nicht immer richtig. Immer wieder überrascht das gemischte Ensemble mit ungewöhnlichen Programmen und neuen Ideen. So auch am Samstagabend in der Aula der Kant-Schule, wo der von Stefan Speyer geleitete Chor mit „Kino Songs“ rund 150 Besucher begeisterte.
Der Chor erschien am Samstag fast ebenso bunt wie die riesigen Collagen aus Filmplakaten, die links und rechts die Bühne schmückten. So fand sich in den Reihen der rund 40 kostümierten Sängerinnen und Sänger Mickey Mouse neben einer Nonne, ein Showgirl neben einer stilechten Indianer-Squaw.
Instrumentale Unterstützung bekam das Vocalensemble für das Film-Projekt von der vierköpfigen Combo
„soulinjected“. Florian Schlechtriemen, David Kirchner, Marc Jullien und Ernst Seitz sorgten für ein standesgemäßes Fundament während des für alle Beteiligten anspruchsvollen Programms. „Manche Klänge sind für uns als Chor schon etwas ungewohnt, aber durch unsere Gospelkonzerte sind wir eigentlich ganz gut vorbereitet. Außerdem braucht man ja auch ein bisschen Herausforderung“, erklärte ein schon zur Pause sichtlich geschaffter Chorleiter Stefan Speyer.
Im Einzelnen lieferte das Vocalensemble Auszüge aus „Saturday Night Fever“ und verschiedenen „James Bond“-Filmen. Darüber hinaus dominierte die gesamte Bandbreite cineastischen Wohlklangs: Neben „Sister Act“, „Flashdance“ und diversen Disney-Streifen hatten natürlich auch die Klassiker der alten UFA-Schätzchen ihren Platz im Spielplan. Womit das „Vocalensemble“ ganz elegant unterstrich, das es nicht nur diverse Filmsparten, sondern auch ganze Generationen miteinander zu verbinden versteht.