Gabriel Fauré – Requiem 2006

25.11.2006 Versöhnungskirche, Haßloch-Nord, Rüsselsheim
26.11.2006 Johanneskirche, Bingen
Leitung: Stefan Speyer

Instrumente: Hongxia Cui (Viola), Wolfgang Birtel (Viola), Markus Gonther (Violine), Daniela Kraul (Violoncello), Stefanie Matros (Violoncello), Julia Müller-Runte (Viola), Philipp Schweikhardt (Violoncello), Felix Sokoli (Orgel), Noemi Toth (Violoncello), Carolin Wehse (Viola)
Gesangssolisten: Ines Behrendt (Sopran), Frank Segner (Bariton)

Programm:

The Lord bless you – John Rutter (1945 -)
God be in my head – John Rutter (1945 -)
A prayer of Saint Patrick – John Rutter (1945 -)
I lift my eyes – Norman Warren (1934)
The Lord is my shepherd – John Rutter (1945 -)
Cantique de Jean Racine – Gabriel Faure (1845 – 1924)
Messe de Requiem – Gabriel Faure (1845 – 1924)
Ave verum corpus / für Chor, Streicher und Orgel KV 618 – Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)

Presseberichte

Details zum Programm:

Das Vocalensemble Rüsselsheim beschreitet mit seinem diesjährigen Konzertprogramm neue Wege: Statt der gewohnten Aufführungen im Sommer und zu Weihnachten, wird es in diesem Jahr Ende November zwei Konzerte geben, die sich mit ihrer Werkauswahl am ausklingenden Kirchenjahr orientieren. Im Mittelpunkt steht das Requiem des französischen Komponisten Gabriel Fauré (1845-1924), eine auf die katholische Liturgie komponierte Totenmesse in lateinischer Sprache. Charakteristisch für dieses Werk ist – im Gegensatz zu den meisten anderen Requiem-Vertonungen des 19. Jahrhunderts – der völlige Verzicht auf theatralische Wirkungen (etwa in der Schreckensvision des Jüngsten Gerichts). Stattdessen Konzentriert sich Fauré auf eine anmutige Melodik sowohl des Chors als auch der beiden Solisten (Ines Behrendt, Sopran und Frank Segner, Bariton). Auf diese Weise wird dem Hörer Sterben und Tod nicht als nur als trauriges Ende, sondern als erlösender Übergang in ein glückliches Jenseits nahe gebracht. Für unsere Aufführungen haben wir eine frühe Fassung des Requiems gewählt, bei der der Chor lediglich von der Orgel (Felix Sokoli) und einem kleinen Streichor-chester begleitet wird. Die seltene Besetzung (nur eine Violine, jedoch jeweils vier Bratschen und Celli) verweist auf den abgedunkelten Klang, der dem Komponisten vorschwebte.

Der englische Komponist John Rutter edierte diese Urfassung von Faurés Requiem. Von ihm stammen auch die meisten weiteren Programmpunkte unseres Konzertes, stille, nach-denkliche Chorwerke, die – obwohl fast alle (bis auf den ebenfalls von Fauré komponierten „Cantique de Jean Racine“) mehr als ein Jahrhundert später entstanden – mit dem Ausdrucks-gehalt des Requiems sehr gut korrespondieren und die verhaltene Grundstimmung des Programms ergänzen. Rutter ist 1945 in London geboren und erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Chorsänger an der Highgate School. Seine Arbeit als Komponist umfasst so-wohl große als auch kleinere Chor-Werke sowie zahlreiche Orchester- und Instrumentalstücke. John Rutter ist einer der populärsten und eifrigsten Chormusik-Komponisten der Welt.

Den für unser Konzert ausgewählten Kompositionen Rutters liegen Texte zugrunde, die zum großen Teil dem vertrauten gottesdienstlichen Zusammenhang entstammen (Gebete, Segenswünsche u.ä.) und in englischer Sprache gesungen werden (Übersetzungen im Programmheft sind vorgesehen). Titel wie „The Lord is my shepherd“ (Psalm 23) oder „The Lord bless you and keep you“ (der gottesdienstliche Schlusssegen) vermitteln sehr eindrucksvoll den Trost und die Hoffnung angesichts der Trauer über die menschliche Vergänglichkeit.