Presseberichte Seasons of Love 2009

Konzertdetails

Konzert zum Jubiläum

Der Chor besteht dreißig Jahre und beeindruckt die Zuhörer im ausverkauften Königstädter Kaisersaal mit seiner gesanglichen Leistung – Wurzeln in der Kanschule

Rüsselsheimer Echo vom 29.09.2009

Mit einem Konzert im Königstädter Kaisersaal feierte das „Vocalensemble Rüsselsheim“ gestern sein dreißigjähriges Bestehen und stellte dabei fast ausschließlich neue und weniger bekannte Literatur in fünf Programmblöcken vor. Der 44-köpfige gemischte Chor begann mit Gospels und Spintuals, fügte die Blöcke Jazz und Musicals an, um schließlich mit Rock und Pop zu enden.
Im ausverkauften Kaisersaal mit weit über 250 Gästen begrüßte die Vorsitzende Tina Kutschinski unter den Gründern der Formation besonders Ehrenmitglied Albrecht Schmidt, der den Chor noch an der Kantschule gegründet und später ein Jahrzehnt geleitet hatte. Vor 21 Jahren, so die Vorsitzende, wurde aus dem Chor ein Verein, der aber immer noch seine guten Beziehungen zum Kant-Gymnasium hat. Von dort kam auch die kleine Begleitband beim Konzert.
Schon bei den Gospels und Spirituals zeigte der Chor unter der Leitung von Stefan Speyer sein Können, und die durchweg sehr guten, jungen Stimmen trafen den richtigen Ton genau. Die besonders gute Chorleistung kam vor allem bei den A-cappella-Stücken zum Ausdruck, so im Jazz-Block bei „Somebody loves me“ und „Love walked in“, beide von George Gershwin, aber auch im Pop-Teil mit Gordon Sumners Werk „Every breath you take“.
Rhythmik, Dynamik und besonders die klare Aussprache überzeugten nicht nur bei den in Englisch und Deutsch gesungenen Titeln, sondern auch bei denen in Latein, denn besonders im Musical-Programmteil waren drei lateinische Titel aus dem erst vor kurzem uraufgeführtem Rock-Oratorium „Ludus Danielis“ von Günter Werno zu hören.
Bei dem Musical „Rent“ von Jonathan Larson gibt es viele Anlehnungen an „La Boheme“, aber in „Rent“ werden auch die gleichgeschlechtliche Liebe und Aids thematisiert. Drei Songs hieraus stellte der Chor vor, und der Titel „Seasons of Love“ war zugleich der Titel des Konzertes.
Mit einem großen Abba-Medley schloss der Chor sein Konzert, und hier tauchten jetzt allgemein bekannte Melodien auf, die so mancher im Saal mitsang, und mit bunten Schals und Kappen setzte der Chor auch einige Farbtupfer, denn !wir haben uns nie eine traditionelle Chorkleidung angeschafft“, so die Vorsitzende.
Diese ist auch nicht nötig, denn der Chor überzeugt weniger durch Show als durch sehr gute musikalisch-gesangliche Leistung. Drei Zugaben konnte das begeisterte Publikum erheischen, allesamt „Klassiker“ dieses Genres: „Thank you for the music“, „Oh happy day“ und „Waterloo“. Der Chor probt jeden Montag um 19.30 Uhr in der Kantschule.

Den Wurzeln treu geblieben

Main-Spitze vom 29.09.2009

Ein strahlender Sonntagvormittag sorgte zusammen mit dem „Rüsselsheimer Vocalensemble“ für prächtige Laune, da das Jubiläumskonzert vor ausverkauftem Kaisersaal in Königstädten ein voller Erfolg wurde. Vor 30 Jahren wurde das Ensemble als Jugendchor von Albrecht Schmidt ins Leben gerufen, um schließlich neun Jahre später in das „Vocalensemble Rüsselsheim“ umbenannt zu werden. „Das mit dem Jugendchor hat man uns nicht mehr abgenommen“, wurde schmunzelnd erzählt.
Der Chor ist seinen musikalischen Wurzeln treu geblieben, da Gospels und Musicalmelodien auf dem Notenständer Platz fanden, und Stefan Speyer zeitgemäß auch Ausschnitte aus der Rockoper „Ludus Danielis“ aufführte.
Besonders Sabine Sitter (Sopransolo) konnte mit angenehmen Klang überzeugen. Sang man früher noch ein Beatles-Medley, so waren es heute beispielsweise „Every breath you take“ (Police) und „Fields of Gold“ (Sting) ‚ die den nötigen Groove hatten.
Man spürte die gute Atmosphäre der Chorgemeinschaft und ihrem hervorragendem Leiter Stefan Speyer. Die sympathische Moderation erläuterte sogar echte „Chorinterna“. So „müssen unsere Männer bei Laune gehalten werden, deshalb singen wir auch gerne Jazz, sonst sind wir bald ein Frauenchor“. Das Stimmenverhältnis gab deshalb kein Anlass zur Sorge, denn die elf Männer konnten sich engagiert und mit viel Stimmeinsatz munter gegen die gut 25 Frauen behaupten.
„Somebody loves me“ von George Gershwin geriet so zum schmissig pointierten Höhepunkt des Jazz-Blocks. Überhaupt entstanden die stärksten Momente des Chores bei großen und langen Melodiebögen, die sich dynamisch steigerten und den Stimmen Zeit gaben, sich zu entfalten. Wurde es flott und textreich, war nicht immer alles intonatorisch sauber und so manch kleiner Holperer war zu hören.
Begleitet wurde das Konzert von einer vierköpfigen Band. So sorgten Stefan Krämer am Keyboard und Hans Bender am Bass gekonnt für ein solides Fundament. Fritz Räder an der Gitarre und Frederik Fink am Schlagzeug begleiteten stets einfühlsam und souverän im Hintergrund.
Ansteckend war der enorme Spaß, den alle Beteiligten strahlend verströmten. Große Begeisterung beim Publikum riefen Ausschnitte aus dem modernen Musical „Rent“ (1995) hervor, das eine zeitgemäße Adaption des „Boheme“-Stoffes ist.
Ein Medley aus berühmten Abba-Melodien bildete ein grandioses Gute-Laune-Finale, das ansteckte. Erst nach mehreren Zugaben, darunter „Thank you for the music“ entließ das euphorische Publikum Band und Chormitglieder.